Junior Conference beim 23. Österreichischen Klimatag

12. April 2023, Montanuniversität Leoben


In der Woche nach Ostern findet in Leoben der 23. Österreichische Klimatag unter dem Motto „Ressourcen im Wandel“ statt. Neben der wissenschaftlichen Tagung findet dabei erstmals auch eine „Junior Conference“ für Schüler*innen der 11. bis 13. Schulstufe statt: In einem eigenen Programmblock am Vormittag des 12. April 2023 bieten Wissenschaftler*innen der Montanuniversität Leoben altersgerechte Vorträge und Workshops für die Jugendlichen in zwei Parallelsessions an.

Neben einem spannend aufbereiteten Einblick in die Forschungsbereiche ermöglicht die Junior Conference den Teilnehmer*innen einen authentischen Kontakt mit Forscher*innen und ein erstes „Hineinschnuppern“ in den Wissenschaftsbetrieb im Rahmen einer arrivierten Konferenz.
 

Zwei Parallelsessions zur Auswahl

Die Vorträge und Workshops für Schüler*innen stehen in zwei Parallelsessions zu je drei Themen zur Auswahl. Sie finden in unterschiedlichen Hörsälen im Erzherzog-Johann-Trakt der Montanuniversität Leoben statt. Teilnehmende Klassen können sich für Vortragsblock 1 oder Vortragsblock 2 entscheiden:

Vortragsblock 1

Im Workshop wird gemeinsam mit den Teilnehmer*innen erarbeitet, welche energietechnischen Herausforderungen und Lösungsansätze bestehen, um dem Klimawandel zu begegnen. Gefundene Lösungsansätze werden anschließend mit den Inhalten des Studiums „Industrielle Energietechnik“ an der Montanuniversität verglichen.

Im Workshop wird im Anschluss an einen Impulsvortag interaktiv gearbeitet: Mit Werkzeugen wie „Slido“ oder „Concepttool“ werden die Inputs der Teilnehmer*innen abgeholt und gemeinsam diskutiert.

Zur Einführung steht ein erklärendes Video zum „Transformation des Energiesystems für den Klimaschutz“ unter www.evt-unileoben.at/de/ bereit.

Was brauchen wir, damit erneuerbarer Strom aus unserer Steckdose fließt?

Der Klimawandel ist heutzutage in aller Munde. Die Reduktion der Treibhausgasemissionen ist unbedingt erforderlich um die Auswirkungen dieses Wandels möglichst einzudämmen. Eine Maßnahme zur Bekämpfung des Klimawandels ist die sogenannte Energiewende, also der Umstieg von fossilen Brennstoffen auf Energie aus erneuerbaren Quellen. Erneuerbare Energie, wie Solar- und Windenergie, kommt ohne den kontinuierlichen Einsatz von Brennstoffen aus und gilt daher als klima- und umweltfreundliche Alternative. Nichtsdestotrotz sind enorme Mengen an nicht-erneuerbaren Rohstoffen erforderlich, um Energie aus erneuerbaren Quellen produzieren zu können. Statt Kohle, Erdöl oder -gas setzten wir nun auf Eisen, Kupfer, Lithium und noch viele andere Minerale und Metalle, die für erneuerbare Energien unerlässlich sind.

In diesem Vortrag erforschen wir, was für Rohstoffe erforderlich sind, damit wir Energie aus erneuerbaren Quellen überhaupt nutzen können. Außerdem bekommen die Schüler*innen einen Einblick, wo diese Rohstoffe überhaupt herkommen und wie sie produziert werden.

Wasserstoff wird in zukünftigen Energiesystemen eine zentrale Rolle einnehmen, sofern er mit geringem Materialfußabdruck hergestellt werden kann. Wasserstoff ermöglicht die Kopplung der Sektoren Strom, Gas und Wärme und damit die großvolumige Speicherung von erneuerbarer elektrischer Energie und liefert einen wichtigen Beitrag für eine klimaneutrale Mobilität sowie Industrieproduktion.

Heute wird Wasserstoff hauptsächlich durch Dampfreformierung von Erdgas mit einem nicht unerheblichen CO2-Fußabdruck hergestellt. Geht man von einem deutlich höheren Bedarf an Wasserstoff in der nahen Zukunft aus, wird klar, dass alternative Herstellungsrouten notwendig sind. Aber welche Technologien sind es, die uns hier helfen sollen, den Klimawandel zu stoppen? Wie können diese Technologien sinnvoll eingesetzt werden, und was bedeutet das für die zukünftige Industrieproduktion? Welche Ressourcen sind für diesen Wandel notwendig und wie können diese sinnvoll eingesetzt werden? Diese und weitere spannende Fragen rund um den „Hoffnungsträger Wasserstoff“ werden wir gemeinsam beantworten.

Vortragsblock 2

Biologisch abbaubare Kunststoffe könnten in Zukunft einen neuen Verwertungsweg für Kunststoffe eröffnen: Unter bestimmten Bedingungen können sie nämlich fast rückstandslos biologisch abgebaut werden. Dies führt aber auch zu Missverständnissen, da nicht alle Kunststoffe biologisch abbaubar sind. In sinnvollen Anwendungen könnten sie künftig aber einen essenziellen Beitrag dazu leisten, Müllberge zu reduzieren.

Zunächst wird auf das Thema „Biologisch abbaubare Kunststoffe“ eingegangen. Im Rahmen des Vortrages sollen gemeinsam mit dem Publikum alle Aspekte und Seiten dieses Themas beleuchtet und diskutiert werden. Dazu werden nachfolgende Fragestellungen gemeinsam mit dem Auditorium erarbeitet:

  • Woraus bestehen biologisch abbaubare Kunststoffe?
  • Was sind ihre Eigenschaften?
  • Wofür werden sie verwendet?
  • Wie funktioniert das mit dem Abbau und was ist eigentlich der Unterschied zwischen biobasiert und bioabbaubar?
  • Welche Unterschiede gibt es zu anderen Kunststoffen?
  • Wo macht ihre Anwendung Sinn, wo weniger?

Faserverstärkte Kunststoffe (FVK) findet man in nahezu allen Anwendungsbereichen, in denen Materialien hohen Belastungen ausgesetzt sind, vom Flugzeug und Auto über den Sport- und Freizeitbereich bis hin zur Windenergie. Zumeist werden diese Produkte aus fossilen Rohstoffen wie Erdöl hergestellt.

Es geht aber auch anders: Leichtbau-Materialien können auch vollständig biobasiert – also aus nachwachsenden Rohstoffen – produziert werden. Neben Fragen der Rohstoffbasis gewinnt die Frage nach dem Recycling ausgedienter FVK-Bauteile zunehmend an Bedeutung.

Im Vortrag wird am Beispiel von Windkraftflügeln das Spannungsfeld zwischen effizienter Ressourcennutzung, geringem CO2 -Fußabdruck während der Lebensphase und Wiederverwertbarkeit der Rohstoffe behandelt.

Unter dem Begriff Data Science können sich viele etwas vorstellen: Es geht darum, eine Lösung für ein Problem mithilfe von Daten zu generieren. Doch wie genau läuft das ab? Welche Schritte muss man durchführen? Welche Methoden kann man anwenden?

In diesem Workshop wollen wir gemeinsam genau das erarbeiten. Wir werden ausgehend von alltäglichen Problemstellungen den Projektablauf von einem Data-Science-Projekt simulieren. Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen Frontalvortrag, sondern um eine interaktive Erarbeitung des Themas: Wir zeigen, wie man von einer großen Menge von Daten zu einer Lösung kommen kann.

 

 

Veranstaltungsinfos:
Junior Conference beim 23. Österreichischen Klimatag
  • für Schüler*innen der 11. bis 13. Schulstufe (7. und 8. Klasse AHS sowie 4. und 5. Klasse BHS)
  • Mittwoch, 12. April 2023, 9:00 bis 13:30 Uhr
  • Montanuniversität Leoben, Hörsäle Raiffeisen und Kupelwieser
  • Teilnehmer*innen-Anzahl: max. 360 Personen (ca. 14 Klassen) – Vergabe der Plätze nach dem Prinzip „first come, first served“

 

Anmeldung:

Die Anmeldung ist per Mail an julia.mayerhofer-lillie(at)unileoben.ac.at möglich.

Bei der Anmeldung bitte unbedingt angeben:

  • Schule
  • Name der Lehrperson
  • Kontaktdaten der Lehrperson (E-Mail-Adresse, ev. Telefonnummer für Rückfragen)
  • Klassenbezeichnung (z. B.: „7.a“)
  • Anzahl der Schüler*innen
  • gewählter Vortragsblock (1 oder 2)
Veranstaltungsort:

Die Junior Conference findet im Erzherzog-Johann-Trakt der Montanuniversität Leoben statt, das ist der moderne Hörsaaltrakt neben dem alten Hauptgebäude.

Der Eingang zum Erzherzog-Johann-Trakt (siehe Foto) befindet sich am Kreisverkehr bei der evangelischen Kirche (Ignaz Buchmüller-Platz, 8700 Leoben).

Wir empfehlen eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Der Veranstaltungsort ist vom Leobener Bahnhof (Leoben Hbf) sehr einfach zu Fuß in weniger als 5 Minuten erreichbar.
Direkt vor der Montanuniversität befindet sich zudem eine Bushaltestelle (siehe hier).

Veranstalter und Mitveranstalter:

Montanuniversität Leoben Logo

Montanuniversität Leoben Logo

Fördergeber:

Green Meeting Zertifizierung:

Es wird angestrebt, die Veranstaltung nach den Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens für Green Meetings auszurichten. Der Klimatag wird somit nach höchsten Umweltstandards organisiert und orientiert sich an den Kriterien für Green Meetings.